Dienstag, 9. August 2011

Hallo Leute!
Will mich mal wieder melden!
Es ist immer das gleiche, es geht einem gut und man "vergißt" alle guten Vorsätze.
Also rückblickend war die Reha im Augus 2010 nicht sehr förderlich. Medizinisch gut versorgt und betreut, aber die Arbeitsmedizinische Seite der Reha wurde nach "Schema F" abgehandelt. Kein Leistungstest beim Beginn der Reha, Abschlußbesprechung schon eine Woche vor Ende der Reha. Es wurde mir geraten für das kommende Jahr eine vorläufige Arbeitsunfähigkeitsrente zu beantragen und im August 2011 noch einmal zur Reha zu kommen. Dann würde man ja sehen ob ich wieder arbeitsfähig sei.
Bei den Selbsthilfegruppen wurde einem geraten, das Krankengeld bis zum letzten Tag auszunutzen. Mit über 50 Jahren ist die Arbeitssuche nach schwerer Krankheit nicht leicht. Schon in der Reha schreibe ich die ersten Bewerbungen.
Bei der Stadt Göttinbgen wird ein Koch gesucht, werde auch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Es läuft sehr gut, bekomme aber einen abschlägigen Bescheid. Später höre ich dann, daß Leute über 50 nicht mehr in den öffentlichen Dienst genommen werden. Das Vorstellungsgespräch hat nur stattgefunden um das Einstellungsverfahren "Gerichtsfest" zu machen, sonst könnte ich wegen "Diskriminierung von Älteren" klagen. Aber ich bin täglich im Netz und studiere die offenen Arbeitsstellen. Aus Österreich kommen viele Anfragen für die WIntersaison, aber so weit von zuu Hause weg? Erst mal sehen was noch kommt.

Die Ambulanztermine laufen alle sehr gut, die Ärzte sind sehr mit mir sehr zufrieden.

Am 3. Februar 2011 gehe ich zum Arbeitsamt um mich "Arbeitssuchend" zu melden.
Die Zeit des "Krankengeldes" ist vorbei.
Der nette Sachbearbeiter in der Leistungsstelle war ganz perplex als er hörte, daß ich keine vorläufige Arbeitsunfähigkeitsrente beantragt habe. Er telefoniert um heraus zu bekommen, wie mit mir zu verfahren sei. Es klappt dann alles und ich werde einer Arbeitsvermittlerin zugewiesen.
Einige Tage später sitze ich dann bei der Vermittlerin und wir verfassen eine Zielvereinbahrung. Inhalt: Zeitungsanzeigen studieren, Internet durchforsten und die zugesandten Vermittlungsvorschläge bearbeiten.
Ich bewerbe mich auf alles was irgendwie paßt. Koch - Hausmeister usw..
Ich gebe meine erfolgreich therapierte Krankheit im Lebenslauf offen an, aber das ist natürlich für viele Arbeitgeber ein Ausschlußgrund.
Es gibt auch Angebote. Aber oft wird nur eine kostenlose Urlaubsvertretung gesucht.
Originalton: " Sie können ja mal 14 Tage Probearbeiten und dann sehen wir weiter".

Den Ambulanztermin legen wir auf den 13. April, meinen 1. Geburtstag und schleppen 4 Torten mit in die Uniklinik. Der mediznische Teil wird erfolgreich absolviert. Zur Freude aller Pflegenden und Doktoren werden dann die Torten verteilt.
Vielleicht machen wir daraus eine Tradition und feiern jedes Jahr mit denen, die mein neues Leben möglich gemacht haben.!

Dann 14 Tage vor Ostern bekomme ich einen Anruf von einem Leiharbeiter-Vermittler.
Man hätte meinen Lebenslauf auf der Seite vom Arbeitsamt gesehen und ich solle doch meine Zeugnisse und Unterlagen schicken. Dank E-Mail ein Knopfdruck. 1 Stunde später klingelt das Telefon und ich werde für den nächsten Tag nach Göttingen zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Ich hatte viele Vorbehalte gegenüber den "Sklavenhändlern".
Beim Gespräch wurde mir ein Job beim Victor´s Residenz Hotel in Teistungen angeboten.
Über Ostern als Nothelfer. dann nach Ostern 4 Tage nach Göttingen zu Elkershausen.
Das ist ein Großhandel für Öko-Nahrungsmittel mit eigener Kantine.
Dann sollte es bis 30. Juni bei Victor´s weitergehen.
Zuerst war ich skeptisch, aber üm meinen "Status" im Arbeitsleben zu überprüfen habe ich den Job angenommen.
Die Kollegen haben mich sehr nett aufgenommen und es hat alles gut funktioniert.
Auch das rein ökologische kochen in Göttingen war toll.
Neue Meldung: Der Job in Teistungen geht bis 31. Juli 2011.
Mitte Mai wurde ich dann in Teistungen gefragt, ob ich mir vorstellen könne, auf Dauer bei Victor´s zu arbeiten.
Natürlich!
Nach Rücksprache mit meinem "Verleier" wurde der 1. August 2011 als Termin einer Ánstellung bei Victor´s besprochen. Der Verleiher will noch ein paar Wochen an mir verdienen!
Anfang Juni, an einem Mittwoch, soll ich zu Direktor ins Büro!?!?!?!?!?!?!?
Ja Koch, wieder mal "Große Klappe" gehabt, jetzt gibt es eins auf die Mütze.
Im Büro werde ich gefragt, was mir alles so aufgefallen ist, seit meinem Hiersein. Nach dem Motto, wenn schon auf die Mütze, dann richtig,lasse ich so richtig vom Stapel!
Der Chef antwortet, daß er viele Sachen genauso sieht, und er wolle mir die Stelle des Küchenkoordinators anbieten. Vom Donner gerührt frage ich, was das sei?
"Die Küchenleitung" war die kurze Antwort.
Ich erkläre, das ich niemanden verdrängen wolle. Mir wurde erklärt, daß die Stelle vacant sei.
Mit der Bitte um Bedenkzeit bis Montag verlasse ich ganz verdattert das Büro.
Die folgenden Nächte schlafe ich sehr schlecht. Ich habe Hemmungen den vorhandenen Häuptling zu verdrängen.

Aber:

- Wenn ich ablehne, werde ich dann als "normaler Koch" angestellt?
- Dem momentanen Küchenchef hilft das auch nur kurzfrisig, es wird ein anderer den Job machen!
- Bekommt man mit knapp 52 Jahren nochmal so eine Chance?
- Die Bezahlung ist OK.

Ich werde es versuchen, wenn es klappt - OK, wenn nicht, kann ich mir nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.





Samstag, 12. Juni 2010

10. Juni 2010 Tag +58

Heute ist wieder Ambulanztag in Göttingen.
Es ist nicht viel los in der Wartezone, aber man sieht ab und zu die selben Patienten mit Ihren Angehörigen wieder und kommt ins Gespräch.
Nach dem Blutabnehemen gehe ich kurz runter auf die Station um die geborgten Inahalationssets zurückzugeben.
Heute ist Doktor Jung, der Oberarzt von der 0123, in der Sprechstunde.
Er hört meine Lunge ab und misst den Blutdruck.
Wir sprechen über die unterschiedlichen Inhalationssets und deren "Nebenwirkungen".
Der CMV war bei der letzten Kontrolle schon einmal negativ, vielleicht kann nächste Woche das teure Valcyte wieder abgesetzt werden. Dr. Jung erklärt uns, das der Preis des Medikaments rein virtuell ist. Bis vor kurzem gab es das Medikament gegen den CM-Virus nur als Infusion, man mußte also stationär aufgenommen werden. Dieser Klinikaufenthalt hätte ungefähr den Preis von Valcyte gehabt!?!?!?!
Ansonsten ist Dr. Jung mit mir sehr zufrieden.
Es kommt auch kein Anruf am Abend, also ist der Pro-Graf Spiegel auch OK.

PS: Die Fische die oben im Blogg umherschwimmen haben immer Hunger und Ihr könnt sie mit der Maus und einem Rechts-Klick füttern.

7. Juni 2010 Tag +55

Fahre wieder mit Sebastian nach Göttingen zur Inhalation!
Da immer noch nicht alle Sachen von der Apotheke geliefert wurden, gehe ich nochmal auf die 0123 gebe die geborgten Medis zurück und pumpe mir ein drittes Inhalationsset. Es ist wieder die Ausführung vom Donnerstag.
Das Inhallieren macht damit wirklich keinen Spaß.
Die Luftröhre brennt wie Feuer und der bittere Geschmack im Mund ist grenzwertig.
Meike nimmt mich nach Ihrem Nachtdienst wieder mit nach Hause. So bin ich schon um 10.30 Uhr wieder zu Hause.

Freitag, 11. Juni 2010

4. Juni 2010 Tag +52

Sebastian muß zur Uni und nimmt mich gleich mit nach Göttingen.
Habe zwar gestern das Rezept gleich abgegeben aber durch den Feiertag ist noch nicht alles da.
Also gehe ich vor dem Inhallieren runter zur Station 0123 und borge mir noch ein Inhalationsset. Es ist eine ganz andere Bauart. Aber es ist extra für das Medikament vorgesehen.
In der praktischen Anwendung ist das Gerät viel angenehmer, es entsteht nicht so ein bitterer Geschmack und die Luftröhre brennt nicht so beim inhallieren.
Nach 20 Minuten ist alles erledigt.
Hole mir ein Eis in der Cafeteria, lese ein Buch und warte auf den nächsten Bus nach Duderstadt.

3. Juni 2010 Tag +51

Es ist Ambulanztag!
Beim Blutabnehmen frage ich nach dem Medikament zur Inhalation.
Der nette Vampir organisiert das Medi und das Inhalationsset von der Station 0123.
Ich soll die Sachen zurückgeben wenn ich das Rezept eingelöst habe.
Heute bin ich wieder bei Professor Wulf.
Der Pro-Graf Spiegel ist noch etwas zu hoch, deshalb wird die Dosierung auf 2-0-1 korrigiert.
Der Prof erklärt mir noch, daß das neue Medikament Pentacarinat zur Aufsättigung 3 mal hintereinander inhaliert werden muß.
Also Freitag und Montag nochmal zum UMG zur Inhalation.
Ansonsten ist der Professor mit mir sehr zufrieden.
Jetzt noch ins Hauptgebäude, in die 3. Ebene, Flur 13 zum Inhallieren.
Das funktioniert ganz ohne warten, ich werde von einer netten Schwester in einen kleinen Raum gebracht, das Medikament wird mit destilliertem Wasser aufgelöst und in das Inhalationsset gefüllt.
Ich bekomme einen Becher Wasser und das Inhallationsgerät wird erklärt.
Vorweg ein Pumpspray, damit sich die Lungen entspannen und dann geht es los.
Pfui Teufel ist das bitter. Nach 20 Minuten ist das Medikament verbraucht.

Übrigens die Zwischenkontrollen der Blutwerte beim Hausarzt in den letzten Wochen haben nichts nennenswertes ergeben.

27. Mai 2010 Tag +44

Dieses mal treffe ich in der Ambulanz auf den Stationsarzt von der
Station 0123, Dr. Hasenkamp.
Er untersucht mich gründlich und findet die trockene Stelle Haut zwischen den Schulterblättern, wo ich mit der Hautcreme nicht selber hinkomme. Ansonsten ist es sehr zufrieden.
Am Abend kommt dann der Anruf vom Doktor.
Meine Nierenwerte sind beachtenswert, deshalb wird das
Cotrim forte 1-0-1 nur Sa. und So. abgesetzt und ich soll alle
4 Wochen ein ähnliches Medikament inhallieren.
Alles andere ist im grünen Bereich.

19. Mai 2010 Tag +36

Heute ist Anbulanztag, diesmal mit "Ohne" die Immundepressiva.
Es wird die Dosierung der Kreislaufpillen korrigiert. Eine wird ganz abgesetzt.
Die Pro-Graf Dosierung wird von 4-0-4 auf 2-0-2 reduziert.
Das Aciclovir wird auch abgesetzt.
Am Abend hat der Professor angerufen und mitgeteilt, daß es eine CMV-Reaktivierung gibt. Auf Deutsch, in meinem Blut sind wieder Herpesviren zu finden, die in meiner Situation gefährlich sind. Diese Herpesviren hat fast jeder Mensch im Blut und mit einem funktionierenden Immunsystem werden diese Viren auch im Zaum gehalten.
Also bei der Apotheke angerufen und Valcyte bestellt (60 Stück 2.300,00 €).
Dosierung 2-0-2!